Die Gründung des Unternehmens
Romanus und Wilhelm Knittel am Amtsgericht
Es ist der 18. November 1871. Im von Otto von Bismarck neu gegründeten Deutschen Reich herrscht Gründerstimmung und Gewerbefreiheit. In Fulda machen sich die Brüder Romanus und Wilhelm Knittel auf den Weg zum Amtsgericht und gründen die Firma J. KNITTEL Söhne.
Im originalen Handelsregisterauszug ist zu lesen: „Es erscheinen die Fabrikanten Romanus und Wilhelm Knittel von hier und erklären dieselben: Wir betreiben dahier unter der Firma J. KNITTEL Söhne ein Leinenfabrikgeschäft. Jeder von uns beiden ist zur Zeichnung und Vertretung der Firma berechtigt“.
Und die beiden gehen sogleich ans Werk, erst von der Hornungsbrücke, dann von der Ohmstraße in Fulda aus. Wie ihr bekannter Vater Johannes Knittel – er steht für das „J“, das Romanus und Wilhelm respektvoll im Firmennamen integriert haben – handeln die zwei mit Garnen und Stoffen.
Die Weltwirtschaftskrise des Jahres 1873 überstehen sie schadlos. Aber die mechanische Konkurrenz der Handweber wird größer. Der technische Fortschritt bringt KNITTEL Einbußen. Man orientiert sich um, transportiert mit den Leiterwagen nun Lebensmittel und Nordhäuser Korn, dann zunehmend Hausrat und Möbel.
Im Jahr 1874 stirbt Wilhelm Knittel unerwartet. Romanus nimmt seinen Bruder Eduard mit ins Geschäft.